Bei der Anwendung von Infrarotheizungen macht es Sinn zwischen der Nutzung als sogenannte Zonenheizung und der Verwendung zur vollständigen Beheizung eines Raumes zu unterscheiden.
Infrarotheizungen können ideal für die zeitlich und örtlich beschränkte Beheizung verwendet werden. Hierzu gehören zum Beispiel Räume, die nur für eine beschränkte Dauer aktiv genutzt werden oder wo das Heizen des gesamten Raumes aufgrund der Grösse unverhältnismässig ist. In dieser Anwendung werden die zu beheizenden Personen und Objekte direkt bestrahlt.
Das Prinzip der Zonenheizung wird in schlecht isolierten Räumen und bei Aussenanwendungen angewendet. Dabei werden vorzugsweise Hochtemperatur-Infrarotheizungen, Infrarot-Heizstrahler und -Dunkelstrahler eingesetzt, weil diese über genügend Heizleistung verfügen. Beispiele: Hobbyraum, Werkstatt ,Wintergarten, Balkon, Industriegebäude usw.
Zur umfassenden Beheizung von Wohnräumen, Büros und Gewerbelokalen können Infrarotheizungen mit Thermostat-Steuerung eingesetzt werden. Mehrere Infrarotpaneele im selben Raum werden mit einem Thermostaten gepaart und durch diesen gesteuert, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Im Idealfall kann die Temperatur jedes Zimmers individuell über den entsprechenden Raumthermostaten gesteuert werden.
Bei schlecht isolierten Räumen eignet sich die sparsamere Zonenbeheizung. Falls dies nicht möglich ist, sollte für eine optimale Raumbeheizung Infrarotpaneele mit Hybridheizungen kombiniert werden.
Die Infrarotheizungen überzeugen im Vergleich mit anderen Heizsystemen durch viele Vorteile. Hier die wichtigsten 10 Gründe für den Einsatz von Infrarotheizungen:
Im Gegensatz zu hydraulischen Heizsystemen, wie Gas, Öl oder die Wärmepumpe, wird bei Infrarotheizungen die Wärme ohne Verlust in dem zu beheizenden Raum erzeugt. Die hydraulischen Systeme verbrauchen bereits Energie, um die Wärme vom Heizkessel (oder vom Erdloch) nach oben in die gewünschten Räume zu führen.
Vor- und Nachteile von Infrarotheizungen im Vergleich mit hydraulischen Heizsystemen (Gas, Öl, Wärmepumpe):
Vorteile | Nachteile |
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+ Günstige Anschaffungskosten | - Keine Warmwasserbereitung Hohe Stromkosten, in schlecht isolierten Räumen * |
+ Einfache Installation | |
+ Geringer Platzbedarf | |
+ Angenehmes Raumklima | |
+ Sehr kurze Aufwärmphase | |
+ Reaktionsschneller Betrieb | |
+ Keine Staubaufwirbelung | |
+ Punktuelle Beheizung bei Bedarf | |
+ Beugt Schimmelbildung vor | |
+ Viele Formate und Designs | |
+ Keine Wartung, kein Service | |
+ Geräuschloser Betrieb |
* Hohe Energiekosten werden immer verursacht bei schlecht isolierten Räumen, unabhängig vom Heizsystem.
Es ist wichtig zu verstehen, dass bei jeder Heizung, ob herkömmliche Konvektionsheizung oder Infrarotheizung, jeweils beide Prinzipien der Wärmeübertragung, per Konvektion und per Infrarotstrahlung, vorkommen. Gleich wie ein Feuer, welches sowohl Strahlungswärme aussendet wie auch die Umgebungsluft direkt erwärmt, entsteht auch bei Infrarotheizungen Abwärme an der Oberfläche und Rückseite, welche, wie eine herkömmliche Heizung, direkt die Umgebungsluft erwärmt (Konvektion). Umgekehrt ist es auch so, dass eine herkömmliche Konvektionsheizung Strahlungswärme in einem sehr geringen Mass abstrahlt.
Klassische hydraulische Heizungen (Gas, Öl, Wärmepumpe) wärmen hauptsächlich die Luft auf (Konvektionswärme). Warme Luft steigt nach oben, so ist der wärmste Ort immer die Decke statt weiter unten, wo sich die Menschen befinden.
In der Anwendung in einem Raum bestehen somit folgende Unterschiede: Konvektionsheizungen sind relativ träge und erwärmen die Raumluft langsam. Zudem steigt die warme Luft und staut sich zuerst an der Decke. Infrarotpaneele hingegen liefern bereits 5 bis 20 Min. nach dem Einschalten spürbare Wärme. So werden Objekte und Körper, die im Bereich der Wärmestrahlen stehen, direkt und rasch bedarfsgerecht erwärmt. Die Wärme befindet sich somit genau dort, wo sie gebraucht wird. Die Raumluft erwärmt sich mit der Zeit indirekt durch die Wärmeabstrahlung der angestrahlten Objekte (Boden, Wände, Inventar).
Das obige Bild zeigt die Intensität der Strahlungswärme auf, dabei ist deutlich zu sehen, wie der Infrarotstrahler die gewünschten Tiefenwärme erzeugt im Vergleich zum Gaspilz und zum Quarzstrahler.
Im Bereich der Anschaffungs- und Installationskosten (Fixkosten) weisen Infrarotheizungen erhebliche Vorteile gegenüber allen anderen Heizungen auf. Je nachdem mit welchem anderen System man es vergleicht, sind Infrarotheizungen um den Faktor 3 bis 10 günstiger. Vor Allem weil Infrarotheizungen ohne Kamin, Abgasanlage, Heizungsraum für Heizkessel, Brenner, Pumpe und Rohrleitungen auskommen.
Die Betriebskosten von Infrarotheizungen beschränken sich auf den Stromverbrauch. Ausser dem gelegentlichen Abstauben sind Infrarotpaneele absolut wartungsfrei.
Infrarotstrahlen einer Infrarotheizung unterscheiden sich nicht von den natürlichen Infrarotstrahlen, wie wir sie täglich von der Sonne empfangen. Bezüglich Behaglichkeit muss erwähnt werden, dass Unterschiede in der Empfindung von warmer Raumluft, wie bei einer herkömmlichen Konvektionsheizung, und von Strahlungswärme bestehen: Durch Konvektion beheizte Räume werden trotz ausreichend warmer Raumluft oft als unangenehm kühl empfunden. Dies liegt an der kalten Abstrahlung der kühlen Objekte im Raum, wie beispielsweise kalte Fenster, Tische und Metallschränke. In durch Infrarot beheizten Räumen ist dies gerade umgekehrt. Die direkt erwärmten Objekte geben ihrerseits wieder Wärme ab und schaffen ein umfassendes und angenehmes Wärmeempfinden. Zudem wird durch das gleichmässige Erwärmen der Wände die Wahrscheinlichkeit eines Schimmelbefalls drastisch gesenkt.
Auch persönliche Vorlieben bezüglich der gewünschten Temperatur müssen in Betracht gezogen werden. Infrarotheizungen können bedarfsgerecht und automatisch gesteuert werden, so dass die gewünschte Wärme zur gewünschten Zeit am gewünschten Ort erzeugt wird.
Die reaktionsschnellen Infrarotheizungen nutzen die direkte Wärmestrahlung der Sonne aus (durch Fenster und durch die Erwärmung der Hausmauern). Dies bedeutet, dass die Infrarotheizungen den Stromverbrauch senken, wenn die Raumtemperatur tagsüber zusätzlich durch die natürliche Infrarotwärme der Sonne erwärmt wird. Bei herkömmlichen Heizsystemen ist dies nicht möglich, weil diese schlicht zu träge, bzw. zu langsam sind. So wird es bei Sonneneinstrahlung zu warm, statt dass die Energie vom Heizsystem eingespart wird.
Statt wie Konvektionsheizungen ständig warme Luft in kalte Räume zu pumpen, bringen Infrarotheizungen die Gebäudehülle und die sich darin befindlichen Objekte auf eine höhere Grundwärme. Wenn die gewünschte Wärme erreicht ist, so verbrauchen die Infrarotpaneele nur noch einen Bruchteil ihrer maximalen Leistung, um die Raumtemperatur zu halten. Das heisst, Sie schalten sich jeweils nur noch kurz an und ab, ohne jeweils wieder die Höchstleistung erreichen zu müssen, man nennt dies “pulsieren”. Dies reduziert den Stromverbrauch im Vergleich zu Konvektoren erheblich.
Ein weiterer Vorteil von Infrarotheizungen im Vergleich zu zentralen Heizsystemen ist, dass die Wärme dort erzeugt wird, wo sie verbraucht wird und nicht erst durch lange Rohrleitungen transportiert werden muss. Dies eliminiert die Verluste durch ungenutzte Abwärme.
Ein weiterer Aspekt, der für die Beurteilung der Effizienz von Infrarotheizungen angeführt werden muss, ist dass sie gezieltes, zeitlich und räumlich beschränktes Heizen ermöglichen, was bei herkömmlichen Konvektionsheizungen nicht möglich ist. Dadurch dass Infrarotheizungen genau dort eingesetzt werden können, wo die Wärme gerade verwendet wird und nur die Objekte im Strahlungsbereich erwärmt werden, wird bei Infrarotheizungen keine unnötige Energie verschwendet. Insbesondere bei grösseren Räumen, wo man sich nur an bestimmten Orten aufhält (Sofa, Arbeitsplatz, Esstisch etc.), fällt dies im Vergleich zu Konvektionsheizungen schwer ins Gewicht. Bei Konvektionsheizungen wird dagegen die Raumluft beheizt, warme Luft entweicht rasch nach oben oder beim Lüften nach Aussen.
Infrarotheizungen erzeugen keine Abgase oder sonstigen Emissionen, wie bei Gas- und Ölheizungen. Die graue Energie zur Herstellung, Transport, Lagerung und Entsorgung einer Infrarotheizung sind im Vergleich mit hydraulischen Heizsystemen gering, weil durch die kleinere Dimensionen der Heizungen und das Fehlen von Rohren und Heizleitungen viel weniger Material verbaut wird.